SEO (Search Engine Optimizing) war über viele Jahre das Zauberwort, welches mit Erfolg im Online Marketing gleichgesetzt wurde. Die SEO-Welt hat sich jedoch in den letzten 3 Jahren dramatisch verändert. Top-Suchmaschinen Platzierungen sind weiterhin wünschenswert, um neue Kunden zu generieren, jedoch ist es wesentlich aufwendiger geworden, hierdurch tatsächlich organische Besucher für die eigene Webseite zu generieren.
Weniger Besucher durch personalisierte Suchergebnisse?
Wenn wir von Suchmaschinenplatzierungen in Europa sprechen, dann beziehen wir und nach wie vor auf die Rangfolge der Ergebnisse in Google. Die Liste der etwa 200 wichtigsten Algorithmus-Kriterien von Google ist relativ gut erforscht und auch veröffentlicht (googeln Sie mal danach!). Dies bedeutet jedoch nicht, dass es einfacher geworden ist, sich ganz oben zu platzieren. In dieser Liste befinden sich aber seit einigen Jahren auch Kriterien, die durch das Benutzerprofil des Suchenden bestimmt werden. Google sammelt eine Unmenge von Daten über das Soziale Verhalten, Vorlieben, Gewohnheiten und den Aufenthaltsort oder Ort von Interesse eines Internetnutzers. Diese bestimmen bereits zum großen Masse die Reihenfolge der Suchergebnistreffer. Mit anderen Worten: Obwohl Ihre Seite faktisch eine Top-Platzierung für einen bestimmten Suchbegriff hätte (ohne Einfluss persönlicher Faktoren), sehen viele Internetsucher Ihre Seite nicht an dieser Position, wodurch Sie weniger organische Besucher erhalten, als zu erwarten gewesen wäre.
Individuelles Verhalten bestimmt zunehmend die SERPs
Lokale und individuelle SERP Kriterien
Browserhistorie
Suchverhalten
Ort von Interesse
Sichere Suche via SSL
Google+ Kreise
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Bildquelle: backlinko.com
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Vertrauen Sie also nicht alleinig auf Ihre faktische Topplatzierung. Verbinden Sie sich über Google+ mit möglichst vielen Nutzern über die für Ihre Produkte relevanten Kreise. Halten Sie Ihren Google Business Account aktualisiert. Geben Sie Nutzern die Möglichkeit Ihre Seiten zum Beispiel auch durch Mailings zu besuchen, um mit Ihrer Domain in deren Benutzerhistorie zu gelangen. Bemühen Sie sich Likes über Facebook zu bekommen und Empfehlungen in weiteren Social Media Kanälen. Dies wird Ihnen helfen auch in personalisierten SERPs weiter oben zu stehen, als Ihre Mitbewerber.
SEO für Hauptsuchbegriffe - aber was ist mit dem Long-tail?
Firmen konzentrieren sich häufig auf die Optimierung von Suchmaschinenergebnissen für ein bis drei Hauptsuchbegriffe. Die tägliche Überprüfung dieser via Google ist oft sogar Chefsache. Solange diese Begriffe nur weit genug oben stehen, ist die SEO-Arbeit als positiv beurteilt. Tatsächlich bestimmen die vermeintlichen Hauptsuchbegriffe jedoch nicht die "Sichtbarkeit" (Visibility) der eigenen Webseite in der organischen Suche, sondern haben nur einen kleinen Anteil hieran. Es sind eher hunderte von Suchbegriffen, die Besucher auf Ihre Seiten ziehen. Es sind diese sogenannten "Long-Tail-Keywords", die die Sichtbarkeit Ihrer Seiten im Internet bestimmen. Oft bestehen diese aus zwei, drei oder mehr Suchbegriffen. Seitdem Nutzer auf Ihren Mobilgeräten Suchanfragen auch verbal aufsprechen können, hat sich die Liste der Long-tail Suchen drastisch erhöht,
Sichtbarkeit
(Visibility)
Übersicht (Prozent)
Suchbegrifflisten
Topplatzierungen
Zeitliche Entwicklung
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Bildquelle: Felix Wolf
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Die Sichtbarkeit sollte mittels geeigneter Ranking-Tools in regelmäßigen Abständen untersucht werden. Hieraus resultiert ein "Visibility-Report". Erst dieser kann Ihnen Auskunft über die tatsächliche Sichtbarkeit Ihrer Webseiten im Web geben. Auch zeigen diese Reports die zeitliche Veränderung der Sichtbarkeit, d.h. Sie sehen sehr schnell und übersichtlich, ob gewisse Google Algorithmus-Updates oder eigene SEO Maßnahmen, erkennbaren Einfluss auf die Sichtbarkeit bestimmter oder aller Suchbegriffe hatten.
Topplatzierung ist nicht gleich Topplatzierung!
Sie kennen sehr wahrscheinlich auch die Angebote von SEO Agenturen, die Ihnen Topplatzierungen in Google anbieten. Meistens wird eine Garantie für eine Top10 Platzierung bestimmter Suchbegriffe angeboten. Dies klingt erstmal sehr positiv, da man seinen Eintrag immerhin schon auf der ersten Seite in den Google-Suchergebnissen hätte, was eine gewisse Aufmerksamkeit nach sich ziehen sollte. Kaum jemand ist sich jedoch bewusst, dass selbst eine Top1 Platzierung nur von etwa einem Drittel der Suchenden angeklickt wird. D.h. gibt es 1000 Suchanfragen für Ihr topgeranktes Keyword im Monat, können Sie mit maximal 300 Klicks rechnen.
Durchschnittswerte für die Click-Through-Rate (CTR)
TOP1 - 33% CTR
TOP5 - 6% CTR
TOP10 - 2% CTR
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Bildquelle: chitika.com
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Die oben stehende Grafik von chitika.com verdeutlicht, dass eine organische Top5 Platzierung in Google nur etwa 6% und eine Top10 Platzierung gerade noch 2% der gesamten Klicks bringt! Ein SEO Angebot mit einer garantierten Platzierung Top10 ist daher meist sein Geld nicht wert. Sie sollten von SEO-Agenturen Garantien von mindestens Top3 (ca. 10% CTR) verlangen, sonst werden Sie kaum eine Erhöhung der organischen Besucherrate aufgrund der beauftragten SEO-Maßnahme erwarten können.
Welches ist die zweitgrößte Suchmaschine der Welt?
Haben Sie sich schoneinmal gefragt, ob es eine weitere wichtige Suchmaschine im Internet geben könnte, in der Sie vielleicht mit weniger Aufwand gut gerankt werden könnten? Die gute Nachricht: Es gibt natürlich weitere Suchmaschinen. Die zweitgrößte in Europa heisst YouTube und ist Ihnen sicher bekannt. Diese hat immerhin noch rund 3 Milliarden Suchanfragen im Monat (Google hat etwa 100 Milliarden). Etwas nachteilig mag erscheinen, dass diese auch zu Google gehört. Das sollte Sie aber nicht entmutigen, Youtube für Ihre Marketing-Kampagnen zu nutzen.
GOOGLE
100 Milliarden Suchanfragn pro Monat
YOUTUBE
3 Milliarden Suchanfragn pro Monat
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Bildquelle: mushroomnetworks.com
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Um Suchtreffer in YouTube zu generieren, brauchen Sie relevante Videos zu Ihren Produkten oder Dienstleistungen. Sie können unter Ihrem Firmenkonto bei YouTube auch Kanäle, wie Kundensupport, Produkte, Best-Practices oder Kundenbewertungen anlegen. Über die Monitoring-Funktionen Ihres YouTube-Zugangs können Sie auswerten, wie oft ein bestimmtes Video angesehen wurde und wie lange die durchschnittliche Betrachtungsdauer der Besucher war. Dieses lässt darauf schließen, welche Videos besonders gut ankommen, was wieder als Grundlage für Neuproduktionen dienen kann.
Was gibt es sonst in Hinsicht auf SEO zu beachten?
In diesem Artikel konnten exemplarisch nur einige Punkte der sich verändernden SEO-Welt beleuchtet werden. Tatsächlich werden jeden Tag Dutzende von Artikeln veröffentlicht, die neue Erkenntnisse zum Suchmaschinenverhalten an das Tageslicht fördern. Es ist also wichtig, sich fortlaufend zu informieren, um die eigenen SEO-Taktiken weiterentwickeln zu können.
Dies sind die Links zu den einzelnen Artikeln der Reihe „Die 7 größten Fehler im Online Marketing“
Fehler 1: Kein Marketing Plan
Fehler 2: Fehlen eines Kundenbeziehungs-Tools (CRM)
Fehler 3: Unsichtbare USPs
Fehler 4: Keine Content Strategie
Fehler 5: Schwache Mailkampagnen
Fehler 6: Veraltete SEO Ansichten
Fehler 7: Vernachlässigte PayPerClick Einstellungen